Niemands-Menschen, Presseartikel der Selbstwehr
Metadaten
Transkription
Ort: Frauenkirchen
Ort: Deutschkreutz
Ort: Eisenstadt
Ort: Neusiedl am See
Ort: Burgenland
Ort: Kittsee
Ort: Berg
Ort: Tschechoslowakei
Ort: Österreich
Ort: Ungarn
Thema: Frau
Thema: Kind
Thema: Pass
Thema: Ausweisung
Organisation: Geheime Staatspolizei
Als hauptverantwortliche Behörde für die Bekämpfung innerer „Staatsfeinde“ war die Gestapo wichtigstes Überwachungs- und Terrorinstrument innerhalb Deutschlands und später in den von Deutschland besetzten Gebieten. Die Gestapo war Teil eines komplexen Apparates aus Staats- und Parteipolizeibehörden.
Organisation: Schutzstaffel
1925 - 1945
Die Schutzstaffel wurde 1925 als kleine Abteilung zum persönlichen Schutz Hitlers gegründet. Anfang 1929 wurde die SS unter der Führung Heinrich Himmlers ausgebaut, später zu einer eigenständigen Organisation der NSDAP erhoben. 1934 entmachtete sie erfolgreich die konkurrierende SA während der sog. „Nacht der langen Messer“. Die SS setzte sich aus Gestapo, Kriminalpolizei, Waffen-SS und Totenkopfverbänden zusammen. 1936 wurden alle Polizeiagenden unter Kontrolle der SS gestellt. Im Nürnberger Prozess wurde die SS als verbrecherische Organisation eingestuft, verantwortlich für die „Verfolgung und Ermordung von Juden“, Ermordung bzw. Brutalität gegen Häftlinge in Konzentrationslagern, Ausschreitungen in ihrer Verwaltung von besetzten Gebieten, Ausbeutung von ZwangsarbeiterInnen und Misshandlung von Kriegsgefangenen.
Ueber die näheren Umstände der Verhaftung jüdischer Familien in Frauenkirchen,
Deutschkreuz, Eisenstadt, Neusiedel am See
und anderen Orten des Burgenlandes wird noch bekannt: Am Nachmittag des 26.
März wurden etwa 14 Familien aus Frauenkirchen und
vier aus Neusidel auf das Gendarmeriekommando in Frauenkirchen
gebracht. In Anwesenheit von Beamten der Gestapo aus
Eisenstadt
verlangte man von ihnen, freiwillig
auf ihr ganzes Vermögen zu verzichten. Außerdem
hätten sie binnen drei Tagen reichsdeutsches Gebiet zu verlassen. Am Nachmittag des 30. März wurde ein Teil dieser Familien unter SS.-Eskorte bei
Kittsee-Berg an die tschechoslowakische
Grenze gebracht. Die tschechoslowakischen Grenzbeamten verweigerten ihnen die Einreise. Einige
Stunden blieben sie im österreichischen Zollamt eingesperrt. In der Nacht machten die SS.-Leute - nachdem
sie den Juden, unter denen sich auch einige Frauen, kleine Kinder
und ein 78jähriger Greis befanden, erklärt hatten, sie müßten einzeln versuchen, über die
Grenze zu kommen - den Versuch, die Ausgewiesenen über die tschechoslowakische
Grenze zu schmuggeln, doch war dies vergebens. Am Freitag kam der Transport an der
ungarischen
Grenze an. Dort gelang es der SS, die Juden
nachts auf ungarisches Gebiet zu schmuggeln, nachdem sie ihnen vorher die Pässe
abgenommen hatten. Auf ungarischem Boden wurde die Gruppe festgenommen; die Behörden haben ihre
Ausweisung beschlossen.