Über die Edition

Die Flucht und Vertreibung über die österreichisch-tschechoslowakische Grenze und die zunehmend restriktive Flüchtlingspolitik der Tschechoslowakei, die 1938 zur Grenzsperre für österreichischen Jüdinnen und Juden führte, stellt ein wichtiges, aber zugleich bislang vernachlässigtes Kapitel der österreichisch-tschechoslowakischen Geschichte sowie der Geschichte der Shoah dar.

Trotz des Stellenwerts der Tschechoslowakei als eines der bedeutendsten Exilländer für die vertriebenen jüdischen ÖsterreicherInnen wurden die Flucht und die Rolle, welche die Grenzregion dabei eingenommen hatte, in beiden Ländern nur ungenügend wissenschaftlich aufgearbeitet und sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt.

Basierend auf umfangreichen Recherchen und Forschungen führt die Edition zum ersten Mal österreichische und tschechische Archivmaterialien zusammen, ergänzt sie mit Dokumenten aus anderen Ländern und ermöglicht dadurch, neue Perspektiven und eine detaillierte Erforschung der Flüchtlingspolitik sowie des Flüchtlingsstroms im Krisenjahr 1938.