insert_drive_file
Text von Seite 1

Der Bezirksverband der Gewerbegenossenschaften und -gremien Olmütz-Stadt befasste sich in seiner Sitzung mit der Frage der Zuwanderung jüdischer Emigration aus dem ehemaligen Österreich, die, wie bekannt, innerhalb von vier Monaten ausgewiesen werden sollen und in erster Linie bei uns Zuflucht sucht.

Von jeder Emigration sind das Gewerbe und die Geschäftswelt am meisten betroffen, denn diese stürzt sich auf die Gewerbe, insbesondere auf den Handel und das direkt und indirekt als Teilhaber und ähnliches, und mit ihren rücksichtslosen Vorgehensweisen untergraben sie dann unser Privatunternehmertum.

Deshalb müssen wir uns vor der Zuwanderung einer Minderheit schützen, mit der es Erfahrungen gibt, dass sie dieses Asyl nach Erhalt missbraucht, indem sie zu Lasten der Staatsnation in das Wirtschaftsleben eindringt. Diese wirtschaftliche Selbstverteidigung ist zulässig und lässt sich keinesfalls mit der Minderheitenfrage gleichsetzen.

Als Gewerbetreibende beobachten wir, dass diese Zuwanderer nicht direkt Gewerbe anmelden, sondern die Schwäche einiger bisheriger Gewerbetreibender missbrauchen, ihnen Geld für ihr Unternehmen leihen und dann uns, die gastfreundliche Nation, zur Gänze wirtschaftlich ausnutzen.

Aus diesem Grund hat unser Verband beschlossen, Sie zu ersuchen einzuschreiten, damit dieser Emigration, die keinerlei Liebe

insert_drive_file
Text von Seite 2
mit der ČSR verbindet, der Zutritt auf unser Gebiet erst gar nicht erlaubt wird.

Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung für den

Bezirksverband der Gewerbegenossenschaften und -gremien Olmütz-Stadt.

Schriftführer: [Unterschrift]

Bürgermeister: [Unterschrift]1Note 1: Das Dokument wurde im Innenministerium ohne weitere Reaktion am 8. April lediglich mit Ad acta markiert.